Emmerke - Es war von vornherein klar, dass nach dem Hildesheimer Kreispokalfinale zwischen dem TSV Giesen und dem VfL Borsum eine der beiden Mannschaften die eigene Saison noch etwas vergolden würde.

Beide hatten in den vergangenen Wochen den Aufstieg in die Bezirksliga Hannover erreicht, der VfL zudem die Kreismeisterschaft klar gemacht. Nach 90 Minuten auf dem Sportplatz des SV Emmerke stand fest: Der VfL Borsum kann dank des 2:0-Erfolges neben Meisterschaft und Aufstieg auch den Pokalsieg feiern. „Doublesieger, Doublesieger“, hallte es kurz nach Abpfiff von Spielern und Anhängern in Blau über das Sportgelände.

Rund 700 Zuschauer bereiteten dem Pokalfinale zwischen den beiden Kreisliga-Topteams bei strahlendem Sonnenschein einen würdigen Rahmen. Neben vielen neutralen Zuschauern hatten beide Vereine auch mobil gemacht und waren sogar mit Bussen angereist. Die Zugewandten des VfL hatten zum Einlaufen der Mannschaft eine kleine Choreografie mit Banner und blau-weißen Luftschlangen vorbereitet.

Während die Fans auf beiden Seiten ordentlich mitfieberten, boten die Spieler zunächst wenig. In den beiden Kreisliga-Spielen war jeweils der TSV Giesen als Sieger vom Platz gegangen. Der VfL lauerte aus einer sicheren Defensive auf Umschaltmöglichkeiten. Die Giesener hatten etwas mehr Ballbesitz, Chancen blieben aber zunächst Mangelware. Die erste gute Aktion im Strafraum hatte nach etwas mehr als 20 Minuten dann der TSV. Nach einem langen Ball überlupfte Giesens Torjäger Felix Bielicke Borsums herauseilenden Torwart Jannik Vogel. Der Ball flog allerdings nur auf die Latte.

Besser machte es der VfL kurz danach. Nach einem Freistoß von Leon Heesmann sorgte Tobias Feldmann vor dem Giesener Tor für Verwirrung, der Ball landete im Netz. Feldmann sagte später: „Ich glaube, ich war nicht mehr dran. Den muss man Leon gut schreiben.“ Der Freistoßschütze selbst lachte nur. „Der Ball muss auf jeden Fall so kommen“, fügte Heesmann hinzu. Es sollten die wenigen Highlights einer ansonsten ereignisarmen, aber dennoch spannenden ersten Halbzeit werden.

Nach dem Pausentee drängten die Giesener auf den Ausgleich. Keine fünf Minuten nach Wiederanpfiff lag der Ball nach einem Bielicke-Abschluss auch im Netz, aber der Linienrichter hatte die Fahne gehoben – Abseits! Der TSV hielt den Druck in der Folgezeit hoch, Borsum stand sehr tief und sorgte kaum für Entlastung. Weitere gute Abschlussmöglichkeiten von Bielicke und Johannes Eike fanden den Weg aber nicht ins Tor.

Die Borsumer kamen nach 75 Minuten zu ihrer besten Möglichkeit in Halbzeit zwei. Paul Wemmer parierte einen Freistoß von Heesmann aus 20 Metern stark. Es war die nötige Entlastung, die der VfL brauchte, ehe wieder Bielicke ziemlich freistehend über das Tor zielte.

In der Schlussphase wurde es dann noch einmal turbulent. Zunächst sah Giesens Pascal Rössig nach einem harten Einsteigen von hinten gegen Borsums Maximilian Wolfinger die rote Karte. Wolfinger hatte zuvor einen Freistoß-Abpraller clever am Giesener vorbei gelegt.

Eben jener Wolfinger war es dann auch, der fünf Minuten vor dem Ende für die Entscheidung sorgte. Nach einem Einwurf und einem Stellungsfehler tauchte der VfL-Stürmer frei vor Wemmer auf und schob überlegt zum 2:0 ein. Giesens letztes Aufbäumen nutzte nichts mehr, die Borsumer brachten den Sieg über die Zeit. Ein ganz besonderer für den scheidenden Trainer Marcel Geisenhainer: „Das ist das beste Abschiedsgeschenk für mich persönlich.“ Der Coach lobte später, dass seine Mannen über den Saisonverlauf sehr viel investiert hätten. „Ich bin unendlich stolz. Die Jungs haben sich diese Erfolge hart erarbeitet. Das ist einfach ein hammergeiles Gefühl.“

Auf der Verliererseite zeigte sich TSV-Trainer Laurin Paris als fairer Verlierer: „Wir sind natürlich enttäuscht. Ich finde, wir haben ein gutes Spiel gemacht, hatten mehr und die besseren Aktionen, aber wir nutzen unsere Chancen nicht. Mit dem 2:0 ist der VfL ein verdienter Pokalsieger, da können wir nur gratulieren.“ Trotz der Niederlage im Pokal wollte Paris aber auch ein Lob an seine Mannschaft verteilen. „Dieses Finale war ein Bonus-Spiel, der Erfolg in der Liga über die ganze Saison zählt natürlich auch. Wir sind sehr froh, dass wir aufgestiegen sind“, so der Trainer.

Beim VfL gingen die Feierlichkeiten bereits direkt nach Abpfiff der Partie los. Verteidiger Alexander Karthaus sagte zum Plan : „Wir fahren jetzt in den Borsumer Wald, da wird es sicher einige Kaltgetränke geben.“ (Quelle: HiAZ)

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